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Rezension: Das Licht von tausend Sternen

Informationen zum Buch

Titel: Das Licht von tausend Sternen | Autor/-in: Leonie Lastella | Genre: Jugendbuch | Verlag: dtv | Seitenzahl: 384 | Preis: 12,95€ | ISBN: 9783423740579

Klappentext

Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie - und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens...

Meine Meinung

Als ich das Buch ausgepackt hab, war ich recht überrascht, weil der Buchumschlag tatsächlich aus schwarzer Pappe ist, was man anhand der Bilder nicht erkennt. So ein Material ist mir bis jetzt noch nie unter die Nase gekommen und auch wenn es sehr toll aussieht, war es doch ein wenig stressig beim Lesen, weil ich permanent das Gefühl hatte, dass das Buch sich in meinen Händen auflöst.

Der größte Teil des Titels und ein paar weitere Elemente sind aus einem schönen Gold. Das Motiv, das Logo des Verlags, und der Name der Autorin sind holografisch - zumindest changieren sie je nach Lichtverhältnissen in verschiedenen Farben oder in Silber. Die Kombination ist einfach genial. Das Buch zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich - ein absoluter Hingucker. 

 

Die Geschichte von Ashton und Harper wird aus beiden Perspektiven erzählt, wodurch man einen guten Einblick in das Leben und die Denkweise beider Protagonisten bekommt. 

Die Autorin hat einen sehr schönen, flüssigen und humorvollen Schreibstil. Das Buch ist sehr locker geschrieben, lässt sich ohne jeglichen Druck schnell auslesen. Ich war tatsächlich ein bisschen traurig, weil es so schnell vorbei war. 

 

In dem Buch geht es um eine ganz nette und übliche Liebesgeschichte, wie man sie oft kennt. Der Badboy bzw. Fuckboy verliebt sich in das allerbeste Mädchen auf der Welt und schafft es, sich zu ändern, aber natürlich nicht, ohne die eine oder andere Hürde zu überwinden. 

Hört sich jetzt erst mal nach einer sehr klischeehaften Geschichte an, die jeder schon tausend Mal gelesen hat, aber diese unterscheidet sich trotzdem gewissermaßen von den anderen, denn auf die besagten Hürden kommt es an. 

Das Buch beginnt sofort damit, dass Ashton in der Bibliothek auf Harper trifft und ein Auge auf sie wirft. Er verspürt sofort ein Interesse, also beinahe Liebe auf den ersten Blick. Anfangs fand    ich das sehr gut, weil das Buch nicht unnötig in die Länge gezogen wird, allerdings musste ich dann feststellen, dass mir die Zeit vor Harper fehlt. Ich konnte mich nicht wirklich auf Ashton einlassen, weil ich nicht wirklich einschätzen konnte, wie er sich wohl Verhalten hat, bevor er Harper kennengelernt hat, weswegen es für mich schwierig ist, eine Charakterentwicklung festzustellen. 

Es gibt allerdings Einblicke in Ashtons Vergangenheit, die ihn sehr geprägt hat, weil seine krebskranke Schwester ihr Leben lang leiden musste, und die Aufmerksamkeit ihrer Eltern bekam, weswegen Ashton ziemlich vernachlässigt wurde. Im Vergleich zu diesem Jungen, der damals seinen großen Traum hat sausen lassen und immer für seine Schwester da war, hat er sich sehr verändert. Er ist stärker geworden, hat gelernt, damit umzugehen, auch wenn es ihm teilweise immer noch schwer fällt, und geht jetzt endlich auf die Uni, um seinen Traum zu verwirklichen.

Wegen seiner Vergangenheit steht für ihn allerdings fest, dass er für seine Freundin an erster Stelle stehen muss. 

 

Das ist etwas, dass Harper ihm nicht geben kann, denn sie hat einen autistischen Bruder zuhause, um den sie sich zusammen mit ihrer Mutter kümmern muss.

Sie opfert die meiste Zeit ihres Lebens, um ihrer Mutter mit Ben zu helfen, und vergisst dabei vollständig ihr eigenes Leben. 

Ihre einzige Möglichkeit zu Atem zu kommen, ist die Uni. Das ist ihr zweites Leben, in dem es keine Verpflichtungen gegenüber der Familie gibt. Und dort gehört Ashton hin. Sie verfällt ihm immer mehr und möchte natürlich viel Zeit mit ihm verbringen, weshalb sie immer "egoistischer" wird und ihre familiären Verpflichtungen zur Seite legt und ausnahmsweise Mal vergisst. Für mich war klar, dass das passieren wird. Ich hab sehnsüchtig danach gewartet, dass sie endlich anfängt, für sich selbst zu leben. Meiner Meinung nach war das längst fällig, denn sie ist jung, lustig und hat noch ihr ganzes Leben vor sich, dass sie nicht komplett für ihre Familie opfern sollte. 

Es wird immer schwieriger, Ashton von ihrem "wahren" Leben fernzuhalten, was letztendlich zu Problemen führt. 

 

Für mich war das Buch nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr informativ, weil ich vorher sehr wenig Wissen über Autismus und das Zusammenleben mit einem Autisten hatte. 

Es war sehr mutig ein so ernstes Thema in mit einzubeziehen, aber für mich bietet gerade das eine schöne Abwechslung zum Rest. Es war interessant mit anzusehen, wie diese Art von Alltag zusammen mit ihrem anderen Leben unter einen Hut gebracht hat. Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. 

Natürlich hat das auch viel Spannung erzeugt, weil irgendwann klar war, dass Ben ein Problem zwischen Harper und Ashton darstellen würde. Wie ein Countdown in meinem Kopf hab ich auf diesen Moment gewartet. 

 

Klar hat das Buch, zum Glück, eine gute Wendung genommen. Das hat für mich eine sehr wichtige Botschaft mitgebracht: Es muss kein "Oder" sein. Für Menschen, die man liebt, geht man, oder besser gesagt sollte man Kompromisse eingehen und eine gemeinsame Lösung findet. Es lohnt sich manchmal eine Gewohnheit abzulegen und ein anderes Schicksal zu akzeptieren bzw. sich anzupassen, damit ein "Und" existieren kann - zum Glück für alle Beteiligten. Das ist es, was das Buch für mich verkörpert. 

  

Dementsprechend gab es viele schöne Momente, aber natürlich auch etwas traurigere. Ich hab mit Harper zusammen gelacht und geweint - wir sind quasi zusammen durch dick und dünn gegangen. Das kann ich leider nicht für mich und Ashton behaupten. Leider konnte ich mich nicht wirklich in ihn hineinversetzen und verstehen. Er kam mir sehr fremd und weit entfernt vor.

Die Liebe und Romantik der beiden war trotzdem sehr präsent und deutlich zu spüren - Ich hatte mehrfach Gänsehaut, weil es so unfassbar schön war und natürlich hätte ich an manchen Stellen vor lauter Verzweiflung schreien können. 

Nichtsdestotrotz war das Buch sehr emotional und gefühlvoll. Es hat etwas tief in mir bewegt, sodass ich tatsächlich einen 3-tägigen Book-Hangover hatte. So heftig hat es mich noch nie erwischt.

Ich hab es wirklich sehr genossen. Das war sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin.


Mein Fazit

Das Licht von tausend Sternen" von Leonie Lastella ist ein leichter und lockerer Young Adult Roman, der gleichzeitig ernste Themen thematisiert. Die Handlungen sorgen für viele Spannungs- undGlücksmomente, aber auch für den einen oder anderen Nervenzusammenbruch. Alles in einem weckt das Buch viele Emotionen, lässt einen die Geschichte live miterleben, bietet einem ein zweites Zuhauseund Charaktere, die man durch aus als Freunde ansehen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.]


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