Rezension: Dieser eine Augenblick

Das Cover hat primär eine romantische, emotionale und herzerweichende Geschichte versprochen, allerdings kann das Aussehen wohl sehr stark täuschen.

Im Nachhinein bin ich ziemlich enttäuscht.
Das Buch war sehr durchschaubar und die Handlungen sehr offensichtlich, sodass ich gegen Mitte des Buches bereits geahnt hab wie es enden wird und siehe da - ich hatte allem Anschein nach recht. Leider hat mir das jegliche Spannung genommen und irgendwann musste ich mich schon fast zwingen das Buch fertig zu lesen. Wenn ich es nicht innerhalb der Leserunde gelesen hätte, hätte ich es schon längst abgebrochen. Immerhin ist der Schreibstil der Autorin sehrflüssig und lässt sich angenehm und schnell lesen. So musste ich mich nicht zusätzlich damit quälen.

Die Charaktere an sich waren sehr gut erarbeitet, das muss ich mir eingestehen.
Aber der Charakter mancher Charaktere war am Ende schlecht und furchtbar nervtötend.

So erging es mir vor allem mit Charlotte. Sie macht einen sehr kindlichen und schon fast naiven Eindruck und viele ihrer Handlungen und Gedanken waren einfach nicht nachvollziehbar. Sie war sich sehr unentschlossen was die beiden Männer anging und im Laufe des Buches hat sich mich nur noch genervt.

Zusätzlich gab es stellen in dem Buch, die mir ein wenig zu unrealistisch waren und damit eine an sich tolle Handlung fast zerstört haben. Ich bezweifle, dass Charlotte ein Boot innerhalb weniger Wochen selber steuern kann. Die Handlung ist nicht allzu sehr aus dem Nichts gezogen, aber trotzdem musste ich an der Stelle den Kopf schütteln, worauf ich nach dem Rest des Buches, am besten hätte verzichten können.
Es ist natürlich sehr schade, dass Adam am Ende von uns gegangen ist, allerdings konnte das keine Gefühle in mir wecken. Das lag vor allem daran, dass ich es durch die Hälfte des Buches bereits geahnt habe. Ganz allgemein waren die Charaktere so weit entfernt und auf emotionaler Ebene quasi unantastbar. Hin und wieder gab es eine Szene, wo sich etwas in mir geregt hat, aber dafür, dass Buch eine so emotionale Geschichte vermittelt, war erst schlicht und einfach viel zu wenig.
Eine dieser "emotionalen" Stellen war, als Adam ihr etwas hinterlässt. Größtenteils weil ich der Meinung war, dass sie es überhaupt nicht verdient, aber immerhin irgendein Gefühl. Aber als die beiden dann auch noch geheiratet haben, war ich schon wieder genervt, weil ich es persönlich irgendwie  als unnötig und schwachsinnig empfand.
Die Reise nach Paris fand ich allerdings sehr schön und das war wahrscheinlich das einzigste, dass bei mir emotional wirklich so richtig ankam (ganz so viel war da dann aber auch nicht, aber im Verhltnis zum Rest kam die Stelle wirklich bei mir an).

Adam weiß, dass sein Krebs nicht heilbar ist, weswegen mir die Paris Reise wahrscheinlich zu Herzen ging. Damit war sein Geheimnis auch schon gelüftet, Überraschung. Er sollte seine letzten Tage nutzen und nicht im Krankenhaus verschwenden, was er dann auch mehr oder weniger getan hat. Diese Botschaft war zwar die Einzigste, aber immerhin sehr wichtige, weswegen ich dann doch ein wenig überrascht war. 

Ansonsten lässt sich sagen, dass das Buch nicht sehr spannend war, weil man, wie oben bereits erwähnt, so gut wie alles erahnen konnte. Das Cover hat primär eine romantische, emotionale und herzerweichende Geschichte versprochen, allerdings kann das Aussehen wohl sehr stark täuschen. Süß waren allerdings die Überschriften für jedes Kapitel. Das war wahrscheinlich mein Highlight.

Das Buch beinhaltet, meiner Meinung nach, keine schönen Stellen, die man als Zitate nutzen könnte, dabei ist das bei Liebesromanen ziemlich wichtig.
Ich hab mehr erwartet und würde dieses Buch nicht weiterempfehlen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.]

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