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Rezension: Truly

Informationen zum Buch

Titel: Truly | Autor/-in: Ava Reed | Reihenzugehörigkeit: IN-LOVE-Trilogie; Band 1 | Erscheinungsdatum: 27/05/2020 | Genre: New Adult | Verlag: LYX | Seitenzahl: 384 | Preis: 12,90€ |ISBN:9783736312968

Klappentext

Wenn meine Welt stillsteht, dreht sich deine dann weiter?

 

Kein Job, keine Wohnung, kein Geld - so kommt Andie nach Seattle. Hier will sie sich ihren Traum erfüllen und endlich mir ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Während Andie darum kämpft, das Chaos in ihrem Leben in den Griff zu bekommen, trifft sie auf Cooper, der sie mit seiner schweigsamen Art gleichermaßen anzieht wie verwirrt. Und obwohl Andie genug Sorgen hat, lässt er sie einfach nicht los. Sie will wissen, wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere...


Meine Meinung

Auf "Truly" von Ava Reed hab ich mich schon seit Monaten gefreut. Ich wollte es unbedingt lesen und ja, ich muss zugeben, auch wenn ich das Buch vorbestellt und bereits am Erscheinungstag im Mai zuhause hatte, kam ich erst jetzt dazu, es zu lesen, weil es auf meinem SuB leider untergegangen ist. Das Buch hatte seinen kleinen Hype bereits auf Bookstagram. Ich hab verschiedene Meinungen dazu gehört, hab aber versucht dem so gut es geht, aus dem Weg zu gehen, um voreingenommen da ran zu gehen.

Truly ist (soweit ich weiß) das erste Buch von Ava Reed im Genre New Adult und ich muss sagen, dass sie definitiv nichts falsch gemacht hat. Immerhin bedient sie sich reichlich an den Klischees des Genres und verwendet eher weniger "eigene" und originelle Ideen. Zumindest was die Grundidee der Story angeht. 

Ich kenne ihren Schreib- und Erzählstil bereits und mochte ihn damals auch jetzt sehr gerne. Das Buch lässt sich schnell und flüssig, ich hab es so gut wie in einem Rutsch gelesen und bin unerwartet schnell am Ende angekommen, sodass ich mich tatsächlich gefragt hab, wie das passieren konnte, ohne, dass ich es überhaupt gemerkt habe. 
Die Kapitel haben eine sehr schöne und angenehme Länge, die das Buch nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz haben wirken lassen. 
Die Aufmachung der einzelnen Kapitel ist auch sehr schön und gelungen. 

Zu den Charakteren muss ich sagen, ich liebe sie ALLE. Und das kommt bei mir sehr, wirklich sehr selten vor. Sie waren alle individuell, nicht gleich und langweilig aufgebaut, jeder Charakter hat eine Hintergrundgeschichte, auf die bereits aufmerksam gemacht wurde und ich mich nur zu sehr freue, sie näher kennenzulernen. Die Charaktere sind alle so herzlich und liebevoll, haben ihre ganz eignen Eigenschaften, Stärken und Schwächen, Probleme und Sorgen und das find ich sehr schön, weil der Fokus nicht nur auf den Protagonisten, Andie und Cooper, lag. Sie wurden alle gut und sorgfältig ausgearbeitet. Das rechne ich der Autorin hoch an.

Andie wirkt anfangs sehr schüchtern und zurückhaltend, sie hat den einen oder anderen Tick, der sie erst zu Andie gemacht hat und eine so herzliche, freundliche und schöne Art, dass ich nicht anders konnte, als sie schon von Anfang an in mein Herz zu schließen. 
Was mich dann aber ein wenig stutzen lassen hat, war, dass sie am Ende Cooper gegenüber so fordernd und überhaupt nicht mehr zurückhaltend war. Ich war sehr überrascht, ob positiv oder negativ kann ich ehrlich gesagt gar nicht sagen, es war weder das eine noch das andere. Der Prozess der Weiterentwicklung war sehr leise und schleichend. Ich hab es bis zum Ende hin gar nicht wahrgenommen, aber offensichtlich hat sich da was bei ihr verändert, was eigentlich sehr positiv und schön ist. 
Das Einzige, das mir gefehlt hat, war ihre Liebe zu To-Do-Listen. Auf Instagram/Bookstagram wurde von allen Andie's große Liebe zu To-Do-Listen vermarktet und darauf aufmerksam gemacht, auch vom LYX Verlag selbst (soweit ich mich erinnern kann), das wurde auch innerhalb des Buches einmal erwähnt, aber leider hat sie keine einzige verfasst. Das fand ich sehr schade, weil ich To-Do-Listen auch so sehr Liebe und mich darauf gefreut hab. Das ist jetzt nichts Gravierendes oder Schlimmes, aber ganz schön wäre es trotzdem gewesen. 

Cooper hinsichtlich der Zurückhaltung ähnlich wie Andie. In ihn hab ich mich mindestens genau so sehr verliebt wie in Andie, wenn nicht sogar noch mehr. Ihn prägt eine schwere und tragische Vergangenheit, die ihn nicht loslässt, gefangen hält und prägt, und die ihn unheimlich verletzlich macht. Er trägt einem so schweren, inneren Kampf mit sich, der mir fast das Herz gebrochen hat. Er hat mir unglaublich leidgetan und diese Leidenschaft, die er dadurch mit sich trägt, ist herzerwärmend. Er hat einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt, den sich wohl jede/-r Frau/Mann irgendwo in irgendeiner Form bei ihrem Partner wünscht. Seine Gefühle sind so ausgeprägt und generell fühlt er alles total intensiv, dass es nicht anders möglich ist,    als dass es sich auf den Leser projiziert. Das Einzige, das ich mich noch gewünscht hätte, ist, dass er ein wenig mehr auf seine Familie eingegangen und mehr über die sie erzählt hätte. 

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist ordentlich kompliziert und ich kann verstehen, wenn einige Leser sie als kritisch ansehen. Die beiden reden über das gesamte Buch hinweg sehr wenig miteinander, gehen nirgends ins Detail oder auch nur auf eine wirklich persönliche Ebene und reden dann doch von Verliebtheit. Es war ein ewiges hin und her, selbst Andie gesteht sich ein, dass sich die beiden überhaupt nicht kennen, und doch ist die von solchen schwerwiegenden Gefühlen die Rede. Die beiden küssen sich mehrmals, aber ansonsten passiert auf körperlicher Ebene nicht mehr (zumindest nicht bis zum Schluss). Andie ging immer wieder auf ihn zu, er küsst sie, sorgt sich um sie und stößt sie dann wieder von sich weg. Ich hatte den Eindruck, dass gerade dieses Hin und Her die beiden dazu gebracht hat, sich ineinander zu verlieben, wenn das sinn macht? Ich hab die Chemie und das Knistern deutlich gespürt und irgendwie waren da nicht so viele Worte zwischen den beiden nötig. Das lag wahrscheinlich vor allem daran, dass wir Kapitel aus beiden Sichtweisen hatten und somit direkten Zugang zu den Gefühlen und Gedanken hatten. Deswegen kann ich es verstehen, wenn das einigen Lesern nicht gereicht hat und sie mehr erwartet haben, aber mich hat das (komischerweise) überhaupt nicht gestört, obwohl ich sonst auch immer auf die Kommunikation der Charaktere predige. 

Das Einzige in dem Buch, das ich wirklich zu bemängeln hab, sind einige Dialoge. Gerade bei den ernsteren Themen haben sie ein wenig verkrampft und analytisch gewirkt, aber ansonsten war ich mit allem sehr zu frieden und fand es sehr schön.

 

Es ist ein solides Buch, das gut für Zwischendurch ist.


Mein Fazit

"Truly" ist ein gelungener Auftakt einer Reihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen und lesen werde. Es handelt sich im Endeffekt um eine schöne und klassische New Adult Geschichte, nur auf eigener und abgewandelter Art erzählt, die mich überhaupt nicht stört, aber wer die Nase voll von Klischees hat und etwas ganz neues Lesen will, wird hier nicht fündig. Ich liebe New Adult und fand das Buch und die Geschichte sehr schön erzählt. Die Charaktere und ihre sehr tief gehenden Gefühle gingen mir bis unter die Haut. Diese wunderschöne Geschichte konnte mich nicht kalt lassen.

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